Das Jesuskind… Prophetie am Esstisch
(Ostracine, Ägypten)
Das Jakobus-Evangelium über die Jugend Jesu.
Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Maria zu sich nahm.
22. Juli 1843 – Der Herr spricht zu Jakob Lorber:
“Jakobus, ein Sohn Josephs, hat solches alles aufgezeichnet; aber es ist mit der Zeit so sehr entstellt worden, daß es nicht zugelassen werden konnte, als authentisch in die Schrift aufgenommen zu werden. Ich aber will dir das echte Evangelium Jakobus geben, aber nur von der obenerwähnten Periode angefangen; denn Jakobus hatte auch die Biographie Marias von ihrer Geburt an, wie diejenige des Joseph mit aufgenommen.”
Cyrenius ist zur Zeit Jesu Oberstatthalter Roms von ganz Asien und einem Teile Afrikas und Griechenland (Grosses Evangelium d. Johannes, Band 3, 26,4)
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Kapitel 235
– Die vornehme Gesellschaft bei der Mahlzeit
– Josephs Rat der gesellschaftlichen Rücksichtnahme bei der Tischordnung
– Des Kindleins Ärgernis am schlecht bestellten Nebentisch
– Eine prophetische Voraussage
1. In der vorbestimmten Zeit kam die umgekleidete Deputation wieder aus der Stadt, begrüsste alles im Hause Josephs und begab sich dann mit dem Cyrenius zur schon bereiteten Mahlzeit.
2. Da aber nun unvermuteterweise mehr Gäste zusammenkamen, als man erwartet hatte, so ward der Tisch Josephs zu klein, als dass am selben auch die Familie Josephs hätte Platz haben können.
3. Daher sagte heimlich das Kindlein zum Joseph: „Vater Joseph, lasse für uns im nebenanstossenden Zimmer einen kleinen Tisch decken!
4. Und dem Cyrenius sage, dass er sich darob nicht kränken solle,
5. und sage ihm, dass Ich schon nach der Mahlzeit wieder zu ihm kommen werde!“
6. Und der Joseph tat also, wie ihm das Kindlein geraten hatte.
7. Der Cyrenius aber sagte zum Joseph: „Das geht nicht! – So der Herr der Unendlichkeit unter uns ist, da werden wir Ihn doch nicht zum Katzentische setzen!
8. O das wäre doch die allersonderbarste Ordnung von der Welt!
9. Ich sage dir, gerade Er und du müsst vor allem obenan sitzen!“
10. Und der Joseph sprach: „Liebster Bruder, das wird diesmal wohl nicht angehen;
11. denn siehe, es sind nun viele Heiden aus der Stadt da, und denen könnte die zu grosse Nähe des Herrn gar übel bekommen; daher ist des Kindleins Wille hier wie überall und allzeit zu respektieren.“
12. Und das Kindlein kam hinzu und sprach: „Cyrenius! Joseph hat schon recht, folge nur seinen Worten!“
13. Da fand der Cyrenius keinen Anstand mehr und begab sich sogleich mit seiner Suite und mit der Deputation aus der Stadt zum Mittagsmahle.
14. Und der Joseph bestellte sogleich im nebenanstossenden Zimmer auch einen recht tüchtigen Tisch, bei dem er, die Maria, das Kindlein mit Seinem Jakob,
15. der Jonatha, die Eudokia und die acht Kinder des Cyrenius Platz nahmen.
16. Es wurden aber natürlich auf den Tisch der Gäste mehr und die besseren Speisen aufgetragen und auf den Haustisch weniger und die minder guten.
17. Und das Kindlein sprach: „O du Schandfleck von einem Erdboden! – musst du denn gerade für deinen Einigen Herrn das Schlechtere hervorbringen!?
18. O du jetzt fruchtbares Land zwischen Asien und Afrika, du sollst darum für alle Zeiten mit grosser Unfruchtbarkeit geschlagen werden!
19. Fürwahr, wahr! – hätte unser Tisch nicht einige Fische, da wäre für Mich rein nichts Geniessbares da!
20. Hier ein Milchkoch mit etwas Honig, was Ich nicht mag, und da eine gebratene Meerzwiebel, und da eine kleine Melone, und da ein altbackenes Brot und daneben etwas Butter und Honig, –
21. das ist unsere ganze Mahlzeit; lauter Speisen, die Ich nicht mag, bis auf die wenigen Fische!
22. Ich will aber nicht, dass es etwa die Gäste schlechter haben sollen als wir;
23. aber das ist denn doch auch nicht recht, dass wir es um vieles schlechter haben sollen als die Gäste!“
24. Joseph aber sprach: „O lieber Jesus, so schmolle doch nicht, denn siehe, es geht uns ja allen gleich!“
25. Und das Kindlein sprach: „Gib Mir vom Fische, und dann ist es gut für jetzt. Aber ein andermal muss es anders gehen; denn mit dieser Alltagskost kann Ich Mich nicht allzeit begnügen!“ – Joseph merkte sich das und gab dem Kindlein vom Fische zu essen.
Kapitel 236
– Eine häusliche Küchenszene und deren ernste Folgen
– Das Grundevangelium von der Menschwerdung
1. Beim Verzehren des Fisches aber fragte das Kindlein den Jonatha, sagend: „Jonatha, ist das wohl die beste Gattung der Fische?
2. Denn Ich sage dir, dass Mir dieser Fisch gar nicht wohlschmecket!
3. Fürs erste ist er zäh und fürs zweite so trocken wie Stroh.
4. Fürwahr, das muss keine gute Fischgattung sein, was sich auch daraus erkennen lässt, dass er gar so viele lästige Gräten hat!“
5. Und der Jonatha erwiderte: „Ja, Du mein Herr und mein Gott! Es ist fürwahr die leichteste Fischgattung!
6. O hätte doch der Joseph mir früher etwas gesagt, da wäre ich ja gerne zehn Male für einmal hin und her gelaufen und hätte für Dich den allerbesten Fisch geholt!“
7. Hier war der Joseph selbst etwas ärgerlich über seine Söhne, darum sie seinen Tisch so übel bestellt hatten.
8. Das Kindlein aber sprach: „Joseph, ärgern dürfen wir uns deshalb gerade nicht;
9. aber sonderbar bleibt das immer von Meinen Brüdern, dass sie in der Küche für sich das Beste behalten, uns aber gerade aus allem das Schlechteste auftischen.
10. Es sei ihnen zwar alles gesegnet; aber schön und löblich ist das von ihnen nicht! –
11. Siehe, du hast Mir wohl das beste Stück vom Fische gegeben; aber dennoch vermag Ich es nicht wegzuessen, obschon Ich noch recht hungrig bin, –
12. und das ist doch ein sicheres Zeichen, dass der Fisch schlecht ist!
13. Da – verkoste dies Stückchen, und du wirst dich überzeugen, dass Ich recht habe!“
14. Hier kostete der Joseph den Fisch und fand die Aussage des Kindleins vollkommen bestätigt.
15. Da stand er aber auch sogleich auf und ging in die Küche und fand da, wie sich die vier Söhne mit einem edlen Thunfisch gütlich taten.
16. Da war es aber auch aus beim Joseph, und er fing die vier Köche ganz gewaltig zu putzen an.
17. Diese aber sprachen: „Vater! – siehe, wir müssen alle schwere Arbeit verrichten, warum sollen wir da manchmal nicht auch ein besseres Stückchen verzehren als die, welche nicht arbeiten?!
18. Zudem ist der Fisch ja auch nicht schlecht, den wir auf deinen Tisch gegeben haben.
19. Das Kindlein aber, weil Es von euch zu verzärtelt ist, ist nur manchmal zu voll Kapricen, und da ist Ihm dann nichts recht und gut genug!“
20. Da ward Joseph zornig und sprach: „Gut, weil ihr mir mit solcher Rede begegnetet, so werdet ihr von nun an nimmer für meinen Tisch Speisen bereiten!
21. Maria wird von jetzt an mein Koch sein, ihr aber möget für euch kochen, was ihr wollt; aber an meinem Tische solle keiner aus euch je gesehen werden!“
22. Hier verliess Joseph die vier Köche und kam ganz erregt durch eine kleine Seitentüre zu seiner Tischgesellschaft zurück.
23. Da ward das Kindlein traurig und fing an völlig zu weinen und schluchzte recht gewaltig.
24. Da fragten Es sogleich Maria, Joseph und der Jakob mit ängstlicher Gebärde, was Ihm fehle, ob Es irgendeinen Schmerz empfinde –
25. oder was es denn doch sei, darum Es nun gar so plötzlich also traurig und leidig geworden sei?
26. Das Kindlein aber seufzte tief auf und sprach in einem sehr wehmütigen Tone zum Joseph:
27. „Joseph! – Ist es denn gar so süss, den Armen und Schwachen die eigene Herrlichkeit zu zeigen und sie eines geringen Vergehens wegen völlig zu richten?!
28. Siehe doch einmal Mich an, wie viele gar entsetzlich schlechte Köche habe Ich in der Welt, die Mich als einen Vater aller Väter schon lange völlig hätten verhungern lassen, so solches an Mir möglich wäre!
29. Ich sage dir, Köche, die von Mir nichts mehr wissen und auch nichts mehr wissen und hören wollen!
30. Und siehe, Ich gehe dennoch nicht hinaus, um sie zu richten in Meinem gerechten Zorne!
31. Ist es denn gar so süss, ein Herr zu sein? – Siehe, Ich bin der alleinige Herr der Unendlichkeit, und ausser Mir ist ewig keiner mehr!
32. Und siehe, Ich euer aller Schöpfer und Vater wollte vor euch ein schwaches Menschenkind werden mit allem Zurückhalte Meiner ewigen und unendlichen göttlichen Herrlichkeit,
33. auf dass ihr durch dieses über alles demütige Beispiel an eurem alten Herrschgeist einen Ekel bekommen sollet!
34. Aber nein! Gerade in dieser Zeit aller Zeiten, in der Sich der Herr aller Herrlichkeit unter alle Menschen erniedrigt hat, um sie alle in solcher Seiner Niedrigkeit zu gewinnen, wollen die Menschen am meisten Herren sein und herrschen!
35. Ich weiss es wohl, dass du vorzüglich Meinetwegen die vier Köche gerichtet hast;
36. aber so du Mich als den Herrn erkennst, warum hast du Mir denn da vorgegriffen?
37. Siehe, wir alle sind darum noch nicht unglücklich, darum wir mit einem mageren Fische bedient worden sind; denn wir können uns ja sogleich einen besseren zubereiten lassen!
38. Die vier Brüder aber sind nun die unglücklichsten Geschöpfe auf der Welt, darum du als Vater sie gerichtet hast;
39. und siehe, das ist keine gerechte Strafe auf ein so geringes Vergehen!
40. Was wäret ihr Menschen wohl, so Ich mit euch täte, wie ihr es miteinander tut, wenn Ich so kurzmütig und ungeduldig wäre, wie ihr es seid?!
41. Du weisst es nicht, warum wir diesmal so karg bedient worden sind; Ich aber weiss es.
42. Darum sage Ich dir, gehe hin und rufe zurück dein Urteil, und der Jakob wird dir dann den Grund dieser schlechten Mahlzeit kundgeben!“
43. Hier ging der Joseph und berief die vier Söhne, auf dass sie vor ihm bekenneten ihren Fehl und er es ihnen dann vergebe.
Kapitel 237
– Demütige und herzliche Rede der vier Brüder an das beschimpfte Kindlein
– Dessen göttliche Antwort an Seine Brüder
1. Und die vier Söhne Josephs kamen sobald in das Speisezimmer des Joseph, fielen da auch sogleich auf ihre Knie nieder, bekannten ihre Schuld und baten dann den alten Vater Joseph um Vergebung.
2. Joseph vergab ihnen darauf und nahm sein Urteil zurück.
3. Darauf aber sagte er zu den vieren: „Ich habe es euch wohl vergeben;
4. aber ich war auch dabei der von euch am wenigsten Beleidigte.
5. Aber hier ist das Kindlein, von dem ihr mir zum grössten Ärger aussagtet,
6. Es sei ganz verzärtelt und sei darum manchmal voll Kapricen, da Ihm dann nichts recht und gut genug wäre.
7. Dadurch habt ihr Es gröblichst beschimpft!
8. Gehet hin und bittet Es vorzugsweise um Vergebung, sonst kann es euch übel ergehen!“
9. Darauf gingen die vier hin vor das Kindlein und sprachen vor Ihm:
10. „O Du unser liebes Brüderchen! Siehe, wir haben Dich ungerecht beschimpft vor unserem Vater,
11. und haben dadurch ihn gröblichst erzürnt, dass er uns darob nahe fluchen musste.
12. Gar grob haben wir uns an Dir und dem guten Vater Joseph versündigt.
13. O wirst Du, liebes Brüderchen, uns wohl je solche unsere grobe Sünde vergeben können? – Wirst Du uns wieder zu Deinen Brüdern erheben?“
14. Hier lächelte das Kindlein die vier Bittenden gar überaus freundlich an, streckte Seine zarten Arme aus und sprach mit Tränen in Seinen göttlichen Augen:
15. „O stehet auf, ihr Meine lieben Brüder, und kommet her, auf dass Ich euch küsse und segne!
16. Denn wahrlich, wer so wie ihr zu Mir kommt, dem solle vergeben sein und hätte er der Sünden mehr, denn da ist des Sandes im Meere und des Grases auf der Erde!
17. Wahrlich, wahrlich! – eher noch als diese Erde gegründet war, habe Ich diese Sünde an euch schon geschaut und habe sie euch auch schon um gar vieles eher vergeben, als ihr noch waret!
18. O ihr Meine lieben Brüder! Seid ja in keiner Angst wegen Meiner; denn Ich habe ja euch alle so sehr lieb, dass Ich wohl aus Liebe zu euch einst sterben werde am Leibe!
19. Daher habet ja keine Angst vor Mir; denn wahrlich, so ihr Mir auch gefluchet hättet, da hätte Ich euch aber dennoch nicht gerichtet, sondern hätte geweint ob der Härte eurer Herzen!
20. Kommet also her, ihr Meine lieben Brüder, auf dass Ich euch segne, darum ihr Mich ein wenig beschimpfet habt!“
21. Diese endlose Güte des Kindleins brach den vieren das Herz, dass sie weinten wie kleine Kinder.
22. Auch die andere Tischgesellschaft ward so sehr gerührt, dass sie sich des Weinens nicht enthalten konnte.
23. Das Kindlein aber richtete Sich auf, ging Selbst zu den vieren hin und segnete und küsste sie und sagte dann zu ihnen:
24. „Nun, liebe Brüder, werdet ihr es doch merken, dass Ich euch alles vergeben habe!? –
25. Ich bitte euch aber, gehet nun in die Küche und bringet uns allen einen besseren Fisch!
26. Denn fürwahr, Ich bin noch recht hungrig und kann den Fisch aber dennoch nicht essen, den ihr ehedem für uns bereitet habt!“
27. Hier erhoben sich sobald die vier, küssten das übergute Kindlein und eilten dann übergerührt in die Küche und bereiteten in der kürzesten Zeit einen allerbesten Fisch für den Tisch Josephs.
Kapitel 238
– Entsprechungssinn der Mahlzeit
– Die Phasen der geistigen Zustände auf Erden:
1. Im allgemeinen
2. Das Judentum
3. Die griechische Kirche
4. Die römische Kirche
5. Die christlichen Sekten
1. Als der gut bereitete Fisch auf den Tisch Josephs kam und sich alle daran gütlich taten,
2. und als auch die Tafel beendet ward, da fragte Joseph den Jakob, ob er ihm denn einen etwa wohl gar prophetischen Grund dieses früheren mageren und schlechten und nun am Ende gar wohlschmeckenden Mahles anzugeben wüsste?
3. Und der Jakob sprach mit der grössten Demut und Bescheidenheit:
4. „O ja, lieber Vater Joseph, insoweit es mir der Herr geben wird, insoweit auch will ich es dir treulich kundtun, was dieses Mahl bedeutet.
5. Und so bitte ich dich denn, dass du mich ja recht treulich anhören möchtest!“
6. Alle richteten nun ihre Aufmerksamkeit auf den Mund Jakobs, und dieser begann also zu reden:
7. „Die magere und schlechte Mahlzeit bezeichnet jene künftige Zeit, in der des Herrn Wort wird verunstaltet werden.
8. Da werden Seine Knechte den besten Teil für sich behalten und werden ihre Gemeinden mit den Trebern füttern gleichwie die Heiden ihre Schweine.
9. Die Juden werden sein gleich der gebratenen Meerzwiebel;
10. denn obschon sie eine Wurzel sind, die am Meere der göttlichen Gnade wuchert und nun völlig gebraten wird am Feuer der göttlichen Liebe,
11. so wird sie aber dennoch als eine schlechte Speise und als ein höchst mageres Gericht am Tische des Herrn sich befinden, und wird niemand nach ihr greifen! –
12. Das dumme Milchkoch werden die Griechen sein; diese werden wohl am meisten noch des Herrn Wort echt erhalten!
13. Aber da sie nur ein äusseres, aber kein inneres Leben darnach führen werden, so werden sie lau und dumm und geschmacklos sein wie dieses Koch, das zwar wohl auch die besten Lebenssäfte in sich trägt, aber weil es kühl ist und nicht gehörig durchkochet ward, so macht es auch eine schlechte Figur auf dem Tische des Herrn! –
14. Denn es hat keinen Wohlgeruch und somit als noch völlig roh auch keinen Wohlgeschmack für des Herrn Gaumen.
15. Die Melone ist das Rom. Diese Frucht wächst an einem kriechenden und sich nach allen Gegenden hin windenden Stiele,
16. auf dem viel taube Blüten vorkommen; aber nur hinter wenigen zeigt sich eine Frucht.
17. Und wenn schon die Frucht da ist und ihre Reife erlangt, so hätte sie zwar wohl einen recht starken Wohlgeruch, –
18. schneidet man sie aber auf und kostet das innere Fleisch, so wird man sogleich gewahr, dass der Geschmack bei weitem schlechter ist als der Geruch.
19. Nimmt man nicht gewürzten Honig dazu, so wird es einem nach dem Genusse solcher Frucht sogleich zum Erbrechen übel,
20. ja man kann sich an solcher Frucht gar leicht den Tod eressen!
21. Also wird es auch mit Rom stehen eine geraume Zeit, und viele werden sich an dieser Kost den Tod eressen! – Und diese Frucht wird ebenfalls als ein schlechtes Gericht auf dem Tische des Herrn sich befinden und wird von Ihm nicht angerührt werden! –
22. Also sind hier noch Butter, Brot und etwas Honig und etliche magere Fische.
23. Diese Speisen sind wohl etwas besser und sind von den andern sehr gesondert und haben wohl noch das rechte Ansehen;
24. aber es ist in ihnen auch keine Wärme, und des Feuers Hauptwürze hat sie noch nicht alle berührt, daher stehen sie auch hier auf dem Tische des Herrn und werden nicht gelobt.
25. Die Fische wohl waren am Feuer; aber sie hatten zu wenig Fett, daher sind sie trocken wie Stroh, und der Herr kann sie auch nicht geniessen.
26. Unter diesen Speisen aber werden gewisse Sekten verstanden, die sich von ersteren absondern werden und werden wohl Glauben haben;
27. aber man wird an ihnen keine oder nur sehr wenig Liebe entdecken, und daher werden sie auch nicht angenehm sein vor dem Herrn! – –
28. Das ist kurz die Bedeutung dieses Mahles. Ich gab alles kund, was ich empfing; mehr aber empfing ich nicht, darum schweige ich nun.“ – Diese Erklärung machte ein grosses Aufsehen wohl, aber niemand verstand sie.
Kapitel 239
– Der letzte gute Fisch bedeutet die Liebe des Herrn
und Seine grosse Gnade in dieser letzten Zeit
– Die Bewohner der Sonne sind auch zu Kindern Gottes bestimmt
– Eine Herde unter dem Einen guten Hirten
1. Joseph aber sprach darauf zum Jakob: „Du hast im vollsten Sinne im Namen des Herrn grossweise geredet, obschon ich wie wir alle das noch nicht zu fassen imstande sind, was du geredet hast.
2. Da ich aber dessen ungeachtet die Weisheit Gottes in dir erkenne,
3. und wir alle am Ende einen herrlichen und gar überaus wohlschmeckend zubereiteten Fisch auf unsern Tisch bekamen,
4. so möchte ich denn auch das von dir erörtert haben, was denn am Ende dieser edle gute Fisch bedeutet.
5. Sicher wird dir der Herr auch das enthüllen, das da gut ist,
6. da Er dir ehedem enthüllet hat, was da schlecht ist und sein wird für alle Welt!“
7. Und der Jakob sprach darauf: „Lieber Vater Joseph, das steht ja nicht bei mir, sondern allein beim Herrn!
8. Ich bin nur ein mattes Werkzeug des Herrn und kann nur dann reden, wann der Herr mir die Zunge löset.
9. Darum verlange nicht von mir, das ich nicht habe und dir’s darum auch nicht zu geben vermag,
10. sondern wende dich darob an den Herrn; so Er es mir geben wird, dann sollst es auch du alsogleich bekommen ganz ungetrübt!“
11. Hier wandte sich der Joseph sogleich an das Kindlein heimlich und sprach:
12. „Mein Jesus, lasse mich auch die Bedeutung des guten Fisches erfahren!“
13. Das Kindlein aber sprach: „Joseph, du siehst ja, dass Ich mit Meinem Fische noch nicht völlig fertig bin; also warte nur ein wenig noch!
14. Der Cyrenius ist ja auch noch lange nicht fertig mit seiner Mahlzeit; daher haben wir noch eine halbe Stunde Zeit,
15. und in dieser Zeit lässt sich noch sehr vieles abmachen, beraten und beschliessen.“
16. Darauf aber wandte Sich das Kindlein zum Jakob und sprach zu ihm:
17. „Jakob, dieweil Ich dies Mein Stückchen Fisch verzehren werde, kannst du ja gleichwohl reden, was dir in den Mund kommen wird.“
18. Darauf ass das Kindlein wieder an Seinem Fische, und der Jakob begann sogleich also zu reden:
19. „Dieser letzte gute Fisch bedeutet die Liebe des Herrn und Seine grosse Gnade, die Er in den Zeiten, in denen alles sich über den Abgründen des ewigen Todes befinden wird, den Menschen wird zukommen lassen.
20. Aber zuvor werden die Köche ein tüchtiges Gericht zu bestehen haben!
21. Erst nach einem solchen Gerichte wird jene Zeit kommen, von der schon der Prophet Isaias geweissagt hatte.
22. Und diese Zeit wird dann bleiben auf der Erde und wird von ihr nicht genommen werden fürder; und da wird die Erde eins werden mit der Sonne,
23. und ihre Bewohner werden bewohnen die grossen Lichtgefilde der Sonne und werden leuchten wie sie.
24. Und der Herr wird allein Herr sein, und Er wird Selbst ein Hirt sein, und alle die leuchtenden Bewohner werden eine Herde sein!
25. Und also wird die Erde bestehen ewig, und ihre Bewohner ewig, und der Herr wird sein ewig unter ihnen – ein Vater Seinen Kindern von Ewigkeit!
26. Da wird kein Tod mehr sein; wer da leben wird, der wird leben ewig, und wird nimmer den Tod sehen Amen!“ –
27. Hier ward der Jakob wieder still. Die ganze Gesellschaft aber ward ganz stumm vor Verwunderung über die grosse Weisheit Jakobs, – nur das Kindlein sprach am Ende: „Und so bin Ich auch mit dem Fische fertig geworden; daher auch da Amen.“ –